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Enkel, Esel, Edelautos
Andacht zum Palmsonntag von Mathias Wolf
Ich war zu Besuch bei meinen Enkeln - 9 und 5 Jahre alt. Wir waren im Zoo und liefen in die Stadt… bummeln, Eis essen.
Die beiden diskutierten über Autos, die an der Ampel standen. „Guck, Opa, ein Maserati!“ jubelte meine Enkelin auf und zeigte auf ein schwarzes und irgendwie protzig aussehendes Gefährt. Ich kucke verwirrt. Aha.
Mein Enkel beginnt von Hubraum und Höchstgeschwindigkeit zu erzählen… Zahlen, die er von seinem Autoquartett kannte und die er einordnen konnte. Und die Enkelin ergänzte noch das, was der große Bruder vergaß.
Ehrlich gesagt: Ich interessiere mich nicht für Autos.
Aber ich liebe meine Enkel und die beiden waren hellauf begeistert.
Ich war in der Zwickmühle: Ich konnte ihre Begeisterung nicht teilen und wollte auch keine heucheln…
Ich weiß, dass Automarken ganz furchtbar wichtig für viele Menschen sind.
Ob man Jesus damals, als er am Palmsonntag in Jerusalem einzog, auch nach seinem „Gefährt“ beurteilt hat? Zumindest findet es die Bibel wichtig, ausführlich darauf hinzuweisen, dass er auf einem Esel ritt, nicht auf einem Rassepferd.
Man hatte wohl was anderes erwartet. Waren die Menschen insgeheim ein bisschen enttäuscht? Sie jubelten ihm zu, heißt es in der Bibel. Aber haben sie hinter seinem Rücken vielleicht anders geredet?
Einer, der auf einem Esel reitet, ist mit den Menschen auf Augenhöhe. Wie schön. Aber wollten sie vielleicht in Wahrheit doch jemanden der über ihm steht? Wenige Tage später sind jedenfalls aus den jubelnden Menschen geworden, die „Kreuzige, kreuzige ihn! rufen.
Hat Jesus sie enttäuscht, weil er auf einem Esel kam und nicht auf einem edlen Pferd? Weil er mit dem Fahrrad kam und nicht mit dem Maserati?
„Opa, hörst du überhaupt zu?“ fragt mein Enkel mich empört. „Mehr als du denkst!“ antworte ich ehrlich.
Mathias Wolf, Pfarrer aus Menz
Die beiden diskutierten über Autos, die an der Ampel standen. „Guck, Opa, ein Maserati!“ jubelte meine Enkelin auf und zeigte auf ein schwarzes und irgendwie protzig aussehendes Gefährt. Ich kucke verwirrt. Aha.
Mein Enkel beginnt von Hubraum und Höchstgeschwindigkeit zu erzählen… Zahlen, die er von seinem Autoquartett kannte und die er einordnen konnte. Und die Enkelin ergänzte noch das, was der große Bruder vergaß.
Ehrlich gesagt: Ich interessiere mich nicht für Autos.
Aber ich liebe meine Enkel und die beiden waren hellauf begeistert.
Ich war in der Zwickmühle: Ich konnte ihre Begeisterung nicht teilen und wollte auch keine heucheln…
Ich weiß, dass Automarken ganz furchtbar wichtig für viele Menschen sind.
Ob man Jesus damals, als er am Palmsonntag in Jerusalem einzog, auch nach seinem „Gefährt“ beurteilt hat? Zumindest findet es die Bibel wichtig, ausführlich darauf hinzuweisen, dass er auf einem Esel ritt, nicht auf einem Rassepferd.
Man hatte wohl was anderes erwartet. Waren die Menschen insgeheim ein bisschen enttäuscht? Sie jubelten ihm zu, heißt es in der Bibel. Aber haben sie hinter seinem Rücken vielleicht anders geredet?
Einer, der auf einem Esel reitet, ist mit den Menschen auf Augenhöhe. Wie schön. Aber wollten sie vielleicht in Wahrheit doch jemanden der über ihm steht? Wenige Tage später sind jedenfalls aus den jubelnden Menschen geworden, die „Kreuzige, kreuzige ihn! rufen.
Hat Jesus sie enttäuscht, weil er auf einem Esel kam und nicht auf einem edlen Pferd? Weil er mit dem Fahrrad kam und nicht mit dem Maserati?
„Opa, hörst du überhaupt zu?“ fragt mein Enkel mich empört. „Mehr als du denkst!“ antworte ich ehrlich.
Mathias Wolf, Pfarrer aus Menz