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Freut Euch am Erreichten
Andacht von Beate Wolf, Pfarrerin in Menz.
Oh, wie ich das Renovieren hasse!
Erst das ganze Chaos und der Dreck und kaum bist du fertig mit einem Raum, sehen die anderen Räume daneben noch schmuddeliger aus. Obwohl die vorher „doch noch gut waren“.
Also macht man weiter – wieder Chaos!
Zeitgleich krieg ich ein neues Computer-Programm („Hä, das alte hat doch gut funktioniert!“) und ist im Betrieb mal wieder eine Umstrukturierung angesagt.
Immer ist irgendwas.
Bin ich nicht die Einzige, die sich wünscht, einfach mal in Ruhe gelassen zu werden mit irgendwelchen Neuerer-Vorschlägen? Die nächste Renovierung wird verschoben. Aufs nächste, oder noch besser, aufs übernächste Jahr.
Das sagten sich Griechenland und Italien auch. Griechenland scheiterte komplett, Italien kriegt seinen Reformstau nicht mehr in den Griff.
Wenn du zu lange wartest, ist nämlich nichts mehr da zum Renovieren oder Reformieren.
Als Luther die katholische Kirche reformieren wollte, war er nicht der erste und nicht der einzige. Aber er war der, dem sich die meisten angeschlossen hatten.
Leider war es zu spät. Die Reformation war keine Reformation. Sie war eine Neugründung, genauer gesagt, viele Neugründungen.
Denn auch die katholische Kirche blieb nicht die alte.
Viel Leid ist entstanden, Kriege wurden geführt. Es hat ein Jahrhundert gedauert, bis die neue Ordnung funktionierte – eben weil sie zu spät kam.
Nicht die Veränderungen waren die Ursache, sondern die Zeit davor, die jahrhundertelange Weigerung, sich zu erneuern.
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“ sagte Gorbatschow dem tattrig lächelnden Honecker.
Es gibt immer was zu reformieren. Es gibt immer was zu renovieren. Ärgert Euch nicht über den Dreck und über die Arbeit. Freut euch am Erreichten. Und plant schon die nächste Umstrukturierung.
Einen schönen Reformationstag wünscht: Beate Wolf
Erst das ganze Chaos und der Dreck und kaum bist du fertig mit einem Raum, sehen die anderen Räume daneben noch schmuddeliger aus. Obwohl die vorher „doch noch gut waren“.
Also macht man weiter – wieder Chaos!
Zeitgleich krieg ich ein neues Computer-Programm („Hä, das alte hat doch gut funktioniert!“) und ist im Betrieb mal wieder eine Umstrukturierung angesagt.
Immer ist irgendwas.
Bin ich nicht die Einzige, die sich wünscht, einfach mal in Ruhe gelassen zu werden mit irgendwelchen Neuerer-Vorschlägen? Die nächste Renovierung wird verschoben. Aufs nächste, oder noch besser, aufs übernächste Jahr.
Das sagten sich Griechenland und Italien auch. Griechenland scheiterte komplett, Italien kriegt seinen Reformstau nicht mehr in den Griff.
Wenn du zu lange wartest, ist nämlich nichts mehr da zum Renovieren oder Reformieren.
Als Luther die katholische Kirche reformieren wollte, war er nicht der erste und nicht der einzige. Aber er war der, dem sich die meisten angeschlossen hatten.
Leider war es zu spät. Die Reformation war keine Reformation. Sie war eine Neugründung, genauer gesagt, viele Neugründungen.
Denn auch die katholische Kirche blieb nicht die alte.
Viel Leid ist entstanden, Kriege wurden geführt. Es hat ein Jahrhundert gedauert, bis die neue Ordnung funktionierte – eben weil sie zu spät kam.
Nicht die Veränderungen waren die Ursache, sondern die Zeit davor, die jahrhundertelange Weigerung, sich zu erneuern.
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“ sagte Gorbatschow dem tattrig lächelnden Honecker.
Es gibt immer was zu reformieren. Es gibt immer was zu renovieren. Ärgert Euch nicht über den Dreck und über die Arbeit. Freut euch am Erreichten. Und plant schon die nächste Umstrukturierung.
Einen schönen Reformationstag wünscht: Beate Wolf