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Das schwerste Wort heißt „Danke“
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Das schwerste Wort heißt „Danke“

Andacht von Pfr. Markus Schütte, Velten

Für viele Menschen heißt heute das schwerste Wort nicht Popocatepetl wie der Berg in Mexico und nicht Chichicastenango wie der Ort in Guatemala und nicht Ouagadougou wie die Stadt in Afrika. Das schwerste Wort heißt für viele: DANKE!, hat ein kluger Mann einmal gesagt.
Viele von uns tun sich in der Tat schwer mit dem Danken. Sie wollen nichts geschenkt bekommen. Sie wollen vielmehr, was ihnen zusteht. „Die Krankenkasse bezahlt doch alles. Wofür soll ich mich bedanken?!“, sagt einer, der Heilung erfahren hat. Er packt seine Koffer und geht, ohne ein Wort des Dankes und der Anerkennung. Von wem geht er weg? Vom Pflegepersonal natürlich, vor allem aber von seiner eigenen Menschlichkeit. Denn wo die Dankbarkeit schwindet, schwindet auch die Menschlichkeit.
Wofür aber könnten wir danken? Der eine dankt dafür, dass die Erde ein klein wenig schief steht, denn so kommt Abwechslung in unsere Welt. Es wird jedes Jahr Frühling, Sommer, Herbst und Winter, und jedes Jahr erleben wir das Wachsen und Reifen und auch das Absterben und Vergehen. Immer haben wir etwas zu erwarten und zu hoffen; immer haben wir etwas, dem wir nachtrauern. All das kommt daher, dass die Erde nur ein klein wenig schief steht. Sonst hätten wir immer und ewig die gleiche Jahreszeit.
Eine andere ist dankbar für alle Stunden ihres Lebens, auch für die dunklen und die schweren. Gerade in ihnen hat sie mehr über sich und das Leben erfahren als in den leichten und fröhlichen Zeiten.
Und in der Bibel dankt jemand für alles, was er in seinem Leben empfangen hat. „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Psalm 103, Vers 2) Dankbarkeit lenkt unseren Blick darauf, dass nichts in unserem Leben selbstverständlich ist.
Ich wünschen Ihnen für die nächsten Tage Augenblicke des Innehaltens und das Gefühl der Dankbarkeit für alles, was wir täglich empfangen - von anderen Menschen und von Gott, dem guten Grund unseres Lebens.

Ihr Markus Schütte
erstellt von Mathias Wolf am 31.08.2018, zuletzt bearbeitet am 04.01.2021
veröffentlicht unter: Andachten 2019

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