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Weihnachten – das Fest des …
Andacht von Pfarrer Christoph Poldrack, Leegebruch
Das Fest des Friedens, der Liebe, das Fest der Familie, der Besinnlichkeit – die Bezeichnungen für Weihnachten sind vielfältig. Mir scheint, jeder sucht sich die Sinngebung heraus, die ihm am meisten liegt. Das erscheint ja auch legitim.
Weil in einem unbedeutenden Nest in der römischen Provinz Syria ein Kind in einem Stall geboren wurde, feiern wir Weihnachten. Zwar ist der Geburtstag dieses Kindes, Jesus von Nazareth, eigentlich kalendarisch gar nicht fixierbar, aber die Christen haben dieses scheinbar alltägliche Ereignis, diese Geburt in Bethlehem als so wichtig angesehen, dass sie einen bestehenden Feiertag der Römer zum Festtag der Geburt Jesu „umfunktionierten“. Es gibt wohl keinen anderen Menschen der Weltgeschichte, dessen Geburtstag noch nach 2000 Jahren begangen wird.
In diesem Kind erkannten einige Zeitgenossen den von Gott verheißenen Messias, den Retter der Welt, den Friedefürsten, den schon einige Jahrhunderte zuvor Propheten angekündigt hatten. Niemand konnte beweisen, dass diese Identifikation des ärmlichen, hilfsbedürftigen Kindes mit dem verheißenen Heilsbringer zu Recht vorgenommen wurde. Man konnte das strikt ablehnen und als Spinnerei abtun – das taten auch viele. Oder man konnte sich darauf einlassen, man konnte glauben: Ja, in diesem Kind kommt Gott selbst als Retter, als Mensch in diese Welt.
Wer sich darauf einließ, wer glaubte, hat dann auch die großen Hoffnungen, die schon die Propheten geweckt hatten, auf dieses Kind gesetzt. Ein Friedefürst sollte es sein? Nichts war unwahrscheinlicher als das. Wie sollte dieses selbst schutzbedürftige Kind denn Frieden schaffen? – ein verletzlicher, stets gefährdeter Friede ging von ihm aus, auch als er als erwachsener Wanderprediger durchs Land zog. Er verkündete einen Frieden, der nicht auf Durchsetzungsvermögen oder Überlegenheit gründete, sondern auf Achtung des Gegenübers, auf Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle Beteiligten. Was heute Friedensforscher als unabdingbare Voraussetzungen für einen nachhaltigen Frieden definieren, hat Jesus von Nazareth vor 2000 Jahren mit seinen Worten schon verkündet. Aber ist er damit nicht sang- und klanglos gescheitert?
Natürlich ist unsere Welt alles andere als friedvoll. Die Nachrichten aus aller Welt über alle Kriege, die passieren, können wir schon gar nicht mehr aufnehmen. Sollen wir da einer solchen gut gemeinten, aber doch völlig weltfremden Botschaft vom Frieden glauben? Niemand kann Sie dazu zwingen. Aber Sie, liebe Leserinnen und Leser, lade ich ein zu entdecken, dass mit diesem Kind im Stall von Bethlehem Gott einen Anfang mit seinem Frieden gemacht hat, eine Initialzündung gewissermaßen. Gott setzt diesen Frieden nicht durch, weder mit Truppen noch am Verhandlungstisch. Aber er setzt darauf, dass wir uns von seiner Botschaft, dass Frieden für alle Menschen sein soll, anstecken lassen. Wer davon „infiziert“ ist, wer versucht, wenigstens in dem kleinen von ihm direkt beeinflussbaren Bereich friedlich, verständnisvoll, gerecht und solidarisch mit anderen Menschen zu leben, der hat etwas Wesentliches von Weihnachten verstanden; der kann, der soll es als ein Fest des Friedens feiern! Ein solches Weihnachten wünsche ich Ihnen!
Christoph Poldrack
Pfarrer in Leegebruch und Velten-Marwitz
Weil in einem unbedeutenden Nest in der römischen Provinz Syria ein Kind in einem Stall geboren wurde, feiern wir Weihnachten. Zwar ist der Geburtstag dieses Kindes, Jesus von Nazareth, eigentlich kalendarisch gar nicht fixierbar, aber die Christen haben dieses scheinbar alltägliche Ereignis, diese Geburt in Bethlehem als so wichtig angesehen, dass sie einen bestehenden Feiertag der Römer zum Festtag der Geburt Jesu „umfunktionierten“. Es gibt wohl keinen anderen Menschen der Weltgeschichte, dessen Geburtstag noch nach 2000 Jahren begangen wird.
In diesem Kind erkannten einige Zeitgenossen den von Gott verheißenen Messias, den Retter der Welt, den Friedefürsten, den schon einige Jahrhunderte zuvor Propheten angekündigt hatten. Niemand konnte beweisen, dass diese Identifikation des ärmlichen, hilfsbedürftigen Kindes mit dem verheißenen Heilsbringer zu Recht vorgenommen wurde. Man konnte das strikt ablehnen und als Spinnerei abtun – das taten auch viele. Oder man konnte sich darauf einlassen, man konnte glauben: Ja, in diesem Kind kommt Gott selbst als Retter, als Mensch in diese Welt.
Wer sich darauf einließ, wer glaubte, hat dann auch die großen Hoffnungen, die schon die Propheten geweckt hatten, auf dieses Kind gesetzt. Ein Friedefürst sollte es sein? Nichts war unwahrscheinlicher als das. Wie sollte dieses selbst schutzbedürftige Kind denn Frieden schaffen? – ein verletzlicher, stets gefährdeter Friede ging von ihm aus, auch als er als erwachsener Wanderprediger durchs Land zog. Er verkündete einen Frieden, der nicht auf Durchsetzungsvermögen oder Überlegenheit gründete, sondern auf Achtung des Gegenübers, auf Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle Beteiligten. Was heute Friedensforscher als unabdingbare Voraussetzungen für einen nachhaltigen Frieden definieren, hat Jesus von Nazareth vor 2000 Jahren mit seinen Worten schon verkündet. Aber ist er damit nicht sang- und klanglos gescheitert?
Natürlich ist unsere Welt alles andere als friedvoll. Die Nachrichten aus aller Welt über alle Kriege, die passieren, können wir schon gar nicht mehr aufnehmen. Sollen wir da einer solchen gut gemeinten, aber doch völlig weltfremden Botschaft vom Frieden glauben? Niemand kann Sie dazu zwingen. Aber Sie, liebe Leserinnen und Leser, lade ich ein zu entdecken, dass mit diesem Kind im Stall von Bethlehem Gott einen Anfang mit seinem Frieden gemacht hat, eine Initialzündung gewissermaßen. Gott setzt diesen Frieden nicht durch, weder mit Truppen noch am Verhandlungstisch. Aber er setzt darauf, dass wir uns von seiner Botschaft, dass Frieden für alle Menschen sein soll, anstecken lassen. Wer davon „infiziert“ ist, wer versucht, wenigstens in dem kleinen von ihm direkt beeinflussbaren Bereich friedlich, verständnisvoll, gerecht und solidarisch mit anderen Menschen zu leben, der hat etwas Wesentliches von Weihnachten verstanden; der kann, der soll es als ein Fest des Friedens feiern! Ein solches Weihnachten wünsche ich Ihnen!
Christoph Poldrack
Pfarrer in Leegebruch und Velten-Marwitz