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Dankbarkeit
Andacht von Uwe Simon, Superintendent des Kirchenkreises Oberes Havelland
Kindern sieht man ihre Freude und ihre Dankbarkeit an. Sie zeigen, ob ihnen etwas gefällt oder nicht. Eigentlich reicht mir ihr Leuchten in den Augen völlig aus. Aber es dauert nicht lange, dann bekommen sie von den Erwachsenen zu hören: „Na, was sagt man denn da?“ Und dann lernen sie Dankbarkeit nicht nur durch Freude zu zeigen, sondern auch brav „Danke“ zu sagen. Und sie lernen, dass in der Erwachsenenwelt Dankbarkeit nicht nur einfach ein unmittelbares Lebensgefühl, sondern auch eine zu erbringende Leistung ist.
Ist das womöglich schon der Anfang aller Anspruchshaltung? Ich erwarte von allen und allem etwas, erst dann kann ich mich auch dankbar zeigen. Aber so ist es bis zur Unzufriedenheit, was mir das Leben, die Gesellschaft oder Gott gar alles schuldig geblieben ist, nicht mehr weit.
Es gibt viel zu kritisieren, es gibt auch im Kleinen wie im Großen Grund zu klagen. Aber das muss nicht der Grundton unseres Lebens bleiben und darf nicht das Grundgefühl unseres Zusammenlebens sein. Darum lohnt es sich, einen Augenblick innezuhalten und sich zu sagen:
Ich lebe heute!
Ist es nicht wunderbar, wie mild heute morgen das Sonnenlicht die bunten Farben des Herbstes ausleuchtet?
Ist es nicht wunderbar heute Menschen zu treffen, die mir lieb sind?
Ich lebe, atme, fühle. Ob ich mir heute einfach mal mein Lieblingsgericht gönne, meine Lieblingsmusik höre, einen alten Freund oder bei den Kindern anrufe?
Ich kann auch den Kindern draußen oder den eigenen Enkelkindern beim Spielen zuschauen, die Freude und Lebenslust in den Gesichtern der Jungen und Alten wahrnehmen.
Und dann ordnen sich die Sorgen und Probleme ganz anders ein.
Schade, wenn einem all dies Schöne erst auffällt, wenn es gerade abhanden gekommen ist.
Gut, dass Erntedank uns daran erinnert, wie reich Gott uns alle mit Lebensmöglichkeiten beschenkt. Erntedank ist nicht nur eine Glaubensfrage, sondern auch eine Lebenshaltung. Und die kann ich mit anderen teilen und sie so anderen mitteilen. In einem neueren Kirchenliedes, in dem man den Propheten Jesaja wiederentdecken kann, klingt dieses Mitteilen dann so: „Brich mit den Hungrigen dein Brot. Sprich mit den Sprachlosen ein Wort. Sing mit den Traurigen ein Lied. teil mit den Einsamen dein Haus.“ Hinterher bin ich bestimmt nicht ärmer. Erntedank ist so einfach. Diese andere Perspektive wünscht Ihnen Ihr
Uwe Simon, Superintendent
Ist das womöglich schon der Anfang aller Anspruchshaltung? Ich erwarte von allen und allem etwas, erst dann kann ich mich auch dankbar zeigen. Aber so ist es bis zur Unzufriedenheit, was mir das Leben, die Gesellschaft oder Gott gar alles schuldig geblieben ist, nicht mehr weit.
Es gibt viel zu kritisieren, es gibt auch im Kleinen wie im Großen Grund zu klagen. Aber das muss nicht der Grundton unseres Lebens bleiben und darf nicht das Grundgefühl unseres Zusammenlebens sein. Darum lohnt es sich, einen Augenblick innezuhalten und sich zu sagen:
Ich lebe heute!
Ist es nicht wunderbar, wie mild heute morgen das Sonnenlicht die bunten Farben des Herbstes ausleuchtet?
Ist es nicht wunderbar heute Menschen zu treffen, die mir lieb sind?
Ich lebe, atme, fühle. Ob ich mir heute einfach mal mein Lieblingsgericht gönne, meine Lieblingsmusik höre, einen alten Freund oder bei den Kindern anrufe?
Ich kann auch den Kindern draußen oder den eigenen Enkelkindern beim Spielen zuschauen, die Freude und Lebenslust in den Gesichtern der Jungen und Alten wahrnehmen.
Und dann ordnen sich die Sorgen und Probleme ganz anders ein.
Schade, wenn einem all dies Schöne erst auffällt, wenn es gerade abhanden gekommen ist.
Gut, dass Erntedank uns daran erinnert, wie reich Gott uns alle mit Lebensmöglichkeiten beschenkt. Erntedank ist nicht nur eine Glaubensfrage, sondern auch eine Lebenshaltung. Und die kann ich mit anderen teilen und sie so anderen mitteilen. In einem neueren Kirchenliedes, in dem man den Propheten Jesaja wiederentdecken kann, klingt dieses Mitteilen dann so: „Brich mit den Hungrigen dein Brot. Sprich mit den Sprachlosen ein Wort. Sing mit den Traurigen ein Lied. teil mit den Einsamen dein Haus.“ Hinterher bin ich bestimmt nicht ärmer. Erntedank ist so einfach. Diese andere Perspektive wünscht Ihnen Ihr
Uwe Simon, Superintendent