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Pfingsten
Andacht von Pfarrer Eckhart Friedrich Altemüller, Fürstenberg
Erwachsen werden ist für viele Jugendliche in Oberhavel eine feine Sache. Endlich werden sie geschäftsfähig und erlangen das aktive Wahlrecht. Viele von Ihnen stehen in der Ausbildung oder besuchen die weiterführende Schule. Durch Internet und andere Medien können sie sich informieren und ein eigenes Urteil bilden.
Vor 500 Jahren war das ganz anders. Die meisten Jugendlichen konnten weder lesen noch schreiben. Es gab kaum Bücher in der Volkssprache, aus denen man ihnen hätte vorlesen können. Informationen wurden mündlich weitergegeben, allenfalls über Flugblätter.
Da war es eine Sensation als im 16.Jh. die deutsche Bibel Martin Luthers auf den Markt kam. Endlich gab es eine gut vorlesbare Bibelübersetzung. Viele Menschen machten sich so eigene Gedanken über Gott und den Sinn des Lebens.
Luther gab ihnen gleich einen Verstehenszugang für die Bibel mit in die Hand, als er von dem gnädigen und barmherzigen Gott sprach, welcher sich in Jesus Christus den Menschen gezeigt hatte. Viele konnten jetzt in ihrer eigenen Sprache hören oder lesen, was Jesus in der Bibel erzählte. Oder wie die Gebote lauteten, die Gott dem Mose am Sinai gegeben hatte. Und so sich ihr eigenes Urteil bilden.
Auch das Pfingstfest, das wir am Sonntag feiern, erinnert daran, wie Menschen erwachsen und mündig geworden sind.
In der jüdischen Pfingsttradition empfängt Israel die Thora nach der Befreiung aus dem Sklavenhaus: Gottes Weisung zum Leben für befreite Erwachsene.
Das Pfingstfest der christlichen Kirche beschreibt dieses Erwachsenwerden mit einem Bildwort: Der Ausgießung des Heiligen Geistes. Damit ist gemeint, dass zunächst noch wenig gebildete und unmündige Menschen, jetzt von ihren Überzeugungen und ihrem Glauben sprechen und dafür in der Öffentlichkeit eintreten.
Sie übernehmen Verantwortung für Werte, die ihnen aus dem Verstehen der Bibel wichtig wurden. Aus Nächstenliebe, Selbstachtung und Gottesliebe erwachsen soziales Engagement für Schwächere, Respekt für Minderheiten und das Streben nach Gerechtigkeit
Frohe Pfingsten!
Eckhart Friedrich Altemüller, Pfr in Fürstenberg/H.
Vor 500 Jahren war das ganz anders. Die meisten Jugendlichen konnten weder lesen noch schreiben. Es gab kaum Bücher in der Volkssprache, aus denen man ihnen hätte vorlesen können. Informationen wurden mündlich weitergegeben, allenfalls über Flugblätter.
Da war es eine Sensation als im 16.Jh. die deutsche Bibel Martin Luthers auf den Markt kam. Endlich gab es eine gut vorlesbare Bibelübersetzung. Viele Menschen machten sich so eigene Gedanken über Gott und den Sinn des Lebens.
Luther gab ihnen gleich einen Verstehenszugang für die Bibel mit in die Hand, als er von dem gnädigen und barmherzigen Gott sprach, welcher sich in Jesus Christus den Menschen gezeigt hatte. Viele konnten jetzt in ihrer eigenen Sprache hören oder lesen, was Jesus in der Bibel erzählte. Oder wie die Gebote lauteten, die Gott dem Mose am Sinai gegeben hatte. Und so sich ihr eigenes Urteil bilden.
Auch das Pfingstfest, das wir am Sonntag feiern, erinnert daran, wie Menschen erwachsen und mündig geworden sind.
In der jüdischen Pfingsttradition empfängt Israel die Thora nach der Befreiung aus dem Sklavenhaus: Gottes Weisung zum Leben für befreite Erwachsene.
Das Pfingstfest der christlichen Kirche beschreibt dieses Erwachsenwerden mit einem Bildwort: Der Ausgießung des Heiligen Geistes. Damit ist gemeint, dass zunächst noch wenig gebildete und unmündige Menschen, jetzt von ihren Überzeugungen und ihrem Glauben sprechen und dafür in der Öffentlichkeit eintreten.
Sie übernehmen Verantwortung für Werte, die ihnen aus dem Verstehen der Bibel wichtig wurden. Aus Nächstenliebe, Selbstachtung und Gottesliebe erwachsen soziales Engagement für Schwächere, Respekt für Minderheiten und das Streben nach Gerechtigkeit
Frohe Pfingsten!
Eckhart Friedrich Altemüller, Pfr in Fürstenberg/H.