
Foto: privat
Bildrechte: privat
Aber wir feiern Weihnachten
Andacht zu Weihnachten von Superintendent Uwe Simon, Gransee
Aus vielen Kirchen in unseren Städten und Dörfern dringt Kinderlärm. In oft schon weihnachtlich geschmückten Kirchen üben sie als Maria und Joseph, als Hirten oder Verkündigungsengel die verschiedensten Krippenspiele ein. Ob am Samstag alles gut geht?
Auf den Weihnachtsmärkten wurde laut und fröhlich gefeiert.
Nicht nur in der Alten Försterei in Berlin, nein auch auf dem Sportplatz in Gransee, in Sporthallen, in Gemeindehäusern und Kirchen wurde kräftig gesungen oder haben zahlreiche Bläserchöre musiziert.
Und ich hatte schon Angst, dass die ganzen alten Lieder verloren gehen könnten….
Viele werden ihren Heiligen Abend nach getaner Arbeit mit einer Christvesper, einem Gottesdienst,beginnen, und ich sah die Schlagzeilen vor meinem inneren Auge: „Weihnachten für Alt und Jung“, oder : „Weihnachten in aller Munde“
Aber seit Montag Abend ist alles anders. Nach dem Anschlag vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin beherrschen andere Meldungen die Schlagzeilen. Und wo Schrecken und Terror herrschen, klingen die Lieder nicht mehr fröhlich und Kinderlachen nicht mehr ungezwungen. Einige diskutieren, ob sich da „Stille Nacht, Heilige Nacht“ und „O, du fröhliche“ nicht eigentlich verbieten würden angesichts der Trauer und des Schmerzes.
Ich bin froh, dass an so vielen Orten Lichter brennen als Zeichen der Anteilnahme, dass in Gottesdiensten getrauert und gebetet, miteinander geweint und gehofft werden kann!
Aber müssen wir diese Lieder nicht jetzt erst recht singen und zwar in die Nacht, in den Schmerz und in die Trauer hinein? Was für Schatten sich über alles legen können, wozu Menschen fähig sind, welche Macht Angst und Schrecken haben können, wie zerbrechlich der Frieden immer noch ist, hat uns auch der Anschlag von Berlin wieder deutlich vor Augen geführt. Er erinnert daran, dass diese Erfahrung älter als Weihnachten ist. „Welt ging verloren“ singen wir mit „O, du fröhliche“ und halten dagegen: „Christ ward geboren“. Darum: „freue dich, o Christenheit“
Vielleicht klingen unsere Lieder nachdenklicher als in den anderen Jahren. Aber sie erzählen wie all die Jahre zuvor, dass Gott Licht in das Dunkel der Welt bringt, indem er zur Welt kommt. Er gibt sie nicht auf. Er liefert sich ihr ganz aus, wird Mensch, auf dass auch wir ebenso menschlich werden. Ich gestehe gerne ein, dass wir dabei immer noch ganz am Anfang sind. Aber Gott ist ja auch als Kind zur Welt gekommen und mit diesem Kind muss die Hoffnung erst noch wachsen und mit ihr die Menschlichkeit. Deshalb werden wir an vielen Orten zu Beginn der Christvespern als Zeichen der Trauer und als Zeichen der Hoffnung gegen die Dunkelheit der Angst und der Unmenschlichkeit Kerzen entzünden. Wir werden für die Opfer und ihre Angehörigen beten. Und wir werden ebenso darum bitten und dann mit unseren Liedern und der Weihnachtsbotschaft feiern, dass nicht der Hass oder die Gewalt, sondern Liebe und Versöhnung das letzte Wort behält. Ob diese Botschaft dann die Schlagzeilen wieder bestimmen wird: Aus aller Munde hell und klar zu hören: Gott liebt diese Welt?
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien das Licht und den Frieden des Gotteskindes von Bethlehem
Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten.
Ihr Uwe Simon, Superintendent
Auf den Weihnachtsmärkten wurde laut und fröhlich gefeiert.
Nicht nur in der Alten Försterei in Berlin, nein auch auf dem Sportplatz in Gransee, in Sporthallen, in Gemeindehäusern und Kirchen wurde kräftig gesungen oder haben zahlreiche Bläserchöre musiziert.
Und ich hatte schon Angst, dass die ganzen alten Lieder verloren gehen könnten….
Viele werden ihren Heiligen Abend nach getaner Arbeit mit einer Christvesper, einem Gottesdienst,beginnen, und ich sah die Schlagzeilen vor meinem inneren Auge: „Weihnachten für Alt und Jung“, oder : „Weihnachten in aller Munde“
Aber seit Montag Abend ist alles anders. Nach dem Anschlag vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin beherrschen andere Meldungen die Schlagzeilen. Und wo Schrecken und Terror herrschen, klingen die Lieder nicht mehr fröhlich und Kinderlachen nicht mehr ungezwungen. Einige diskutieren, ob sich da „Stille Nacht, Heilige Nacht“ und „O, du fröhliche“ nicht eigentlich verbieten würden angesichts der Trauer und des Schmerzes.
Ich bin froh, dass an so vielen Orten Lichter brennen als Zeichen der Anteilnahme, dass in Gottesdiensten getrauert und gebetet, miteinander geweint und gehofft werden kann!
Aber müssen wir diese Lieder nicht jetzt erst recht singen und zwar in die Nacht, in den Schmerz und in die Trauer hinein? Was für Schatten sich über alles legen können, wozu Menschen fähig sind, welche Macht Angst und Schrecken haben können, wie zerbrechlich der Frieden immer noch ist, hat uns auch der Anschlag von Berlin wieder deutlich vor Augen geführt. Er erinnert daran, dass diese Erfahrung älter als Weihnachten ist. „Welt ging verloren“ singen wir mit „O, du fröhliche“ und halten dagegen: „Christ ward geboren“. Darum: „freue dich, o Christenheit“
Vielleicht klingen unsere Lieder nachdenklicher als in den anderen Jahren. Aber sie erzählen wie all die Jahre zuvor, dass Gott Licht in das Dunkel der Welt bringt, indem er zur Welt kommt. Er gibt sie nicht auf. Er liefert sich ihr ganz aus, wird Mensch, auf dass auch wir ebenso menschlich werden. Ich gestehe gerne ein, dass wir dabei immer noch ganz am Anfang sind. Aber Gott ist ja auch als Kind zur Welt gekommen und mit diesem Kind muss die Hoffnung erst noch wachsen und mit ihr die Menschlichkeit. Deshalb werden wir an vielen Orten zu Beginn der Christvespern als Zeichen der Trauer und als Zeichen der Hoffnung gegen die Dunkelheit der Angst und der Unmenschlichkeit Kerzen entzünden. Wir werden für die Opfer und ihre Angehörigen beten. Und wir werden ebenso darum bitten und dann mit unseren Liedern und der Weihnachtsbotschaft feiern, dass nicht der Hass oder die Gewalt, sondern Liebe und Versöhnung das letzte Wort behält. Ob diese Botschaft dann die Schlagzeilen wieder bestimmen wird: Aus aller Munde hell und klar zu hören: Gott liebt diese Welt?
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien das Licht und den Frieden des Gotteskindes von Bethlehem
Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten.
Ihr Uwe Simon, Superintendent