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Dem Stern folgen
Andacht von Christoph Poldrack, Pfarrer in Leegebruch und Velten-Marwitz
Der Legende nach sollen sie schon einige Monate lang unterwegs sein, die Weisen aus dem Orient, deren Ankunft an der Krippe in Bethlehem aber erst am 6. Januar gefeiert wird. Von einem neuen, unbekannten Stern wird erzählt, den die Weisen entdeckt haben und dessen Auftauchen bei ihnen die Erkenntnis geweckt hat, dass ein neugeborener König der Juden durch dieses astronomische Ereignis angekündigt wird. Dem wollten sie ihre Ehrerbietung erweisen. Also folgten sie dem Stern. Nur, was soll dann diese Erinnerung mitten in der Adventszeit?
Wenn ich durch die vorweihnachtlich geschmückten Einkaufspassagen unserer Orte gehe oder in die Fenster der Wohnungen schauen kann, sehe ich derzeit sehr viele leuchtende Sterne. Sie gehören zu der Weihnachtsdekoration schon beinahe obligatorisch dazu. Und wenn man alle Lichter, die überall leuchten, zählen wollte, hätte man wohl einen full-time-job. Die Adventszeit ist für die meisten Menschen ganz selbstverständlich eine Zeit der Lichter, der Sterne, der leuchtenden Kerzen. Ist das „nur“ ein kleiner Ausgleich, um es in der dunklen Jahreszeit ein bisschen heller zu haben?
Sicher spielt die Sehnsucht danach, dass die Sonne doch wieder länger und heller scheinen soll, mit hinein in diesen Adventsbrauch. Aber seinen Ursprung hat er darin, an den Zug der astronomisch gebildeten Männer zu erinnern, die sich auf den Weg zum Stall von Bethlehem gemacht haben. Darum ist auch der Stern das Hauptsymbol bei allen Lichtinstallationen bis in die Gegenwart. „(S)einem Stern folgen“ wird als Redewendung hin und wieder benutzt, wenn wir von der Suche nach Orientierung sprechen. Der Stern, der verlässlich seine Bahn zieht oder wie der Polarstern seine feste Position hat, kann Gewissheit und Sicherheit vermitteln, wenn wir nach der Richtung suchen, in die wir gehen sollen – bei einer Wanderung wie auch im Leben insgesamt. So wurde der Weihnachtsstern bald zum allgemeinen Symbol für die Orientierung, die Menschen durch das Kind in der Krippe von Bethlehem finden können. So wie der neue Stern die Weisen geleitet habe, so leitet das Licht der Welt – wie Jesus auch genannt wird – die Menschen.
Die Adventswochen sollen uns helfen, uns darauf einzustellen, dass mit diesem Jesus das Licht der Welt aufscheint, sollen uns helfen zu fragen, zu welchem Ziel uns dieses Licht leiten will. Durch die vielen erleuchteten Sterne in unseren Wohnungen und Straßen, durch die vielen tausenden Lichter, die überall brennen, können wir uns immer neu anregen lassen, darüber nachzudenken, wer und was unserem Leben Richtung, Sinn, Orientierung gibt. So könnte uns ja ein Licht aufgehen. Und wir könnten entdecken, dass die ganze Illumination dieser Wochen einen weiter reichenden Sinn hat, als uns mit Lämpchengeflimmer in die Einkaufstempel zu locken. Das Licht der Sterne und Kerzen kann uns den Weg zu dem Kind erhellen, das Christen als das Heil, das Licht der Welt bezeichnen. Der Stern erinnert uns an die Sternstunde der Menschheit – die Geburt des göttlichen Kindes in Bethlehem, die wir dann zu Weihnachten feiern.
So wünsche ich Ihnen eine – auch im übertragenen Sinne – erhellte Adventszeit und eine gute Orientierung.
Christoph Poldrack
Pfarrer in Leegebruch und Velten-Marwitz
Wenn ich durch die vorweihnachtlich geschmückten Einkaufspassagen unserer Orte gehe oder in die Fenster der Wohnungen schauen kann, sehe ich derzeit sehr viele leuchtende Sterne. Sie gehören zu der Weihnachtsdekoration schon beinahe obligatorisch dazu. Und wenn man alle Lichter, die überall leuchten, zählen wollte, hätte man wohl einen full-time-job. Die Adventszeit ist für die meisten Menschen ganz selbstverständlich eine Zeit der Lichter, der Sterne, der leuchtenden Kerzen. Ist das „nur“ ein kleiner Ausgleich, um es in der dunklen Jahreszeit ein bisschen heller zu haben?
Sicher spielt die Sehnsucht danach, dass die Sonne doch wieder länger und heller scheinen soll, mit hinein in diesen Adventsbrauch. Aber seinen Ursprung hat er darin, an den Zug der astronomisch gebildeten Männer zu erinnern, die sich auf den Weg zum Stall von Bethlehem gemacht haben. Darum ist auch der Stern das Hauptsymbol bei allen Lichtinstallationen bis in die Gegenwart. „(S)einem Stern folgen“ wird als Redewendung hin und wieder benutzt, wenn wir von der Suche nach Orientierung sprechen. Der Stern, der verlässlich seine Bahn zieht oder wie der Polarstern seine feste Position hat, kann Gewissheit und Sicherheit vermitteln, wenn wir nach der Richtung suchen, in die wir gehen sollen – bei einer Wanderung wie auch im Leben insgesamt. So wurde der Weihnachtsstern bald zum allgemeinen Symbol für die Orientierung, die Menschen durch das Kind in der Krippe von Bethlehem finden können. So wie der neue Stern die Weisen geleitet habe, so leitet das Licht der Welt – wie Jesus auch genannt wird – die Menschen.
Die Adventswochen sollen uns helfen, uns darauf einzustellen, dass mit diesem Jesus das Licht der Welt aufscheint, sollen uns helfen zu fragen, zu welchem Ziel uns dieses Licht leiten will. Durch die vielen erleuchteten Sterne in unseren Wohnungen und Straßen, durch die vielen tausenden Lichter, die überall brennen, können wir uns immer neu anregen lassen, darüber nachzudenken, wer und was unserem Leben Richtung, Sinn, Orientierung gibt. So könnte uns ja ein Licht aufgehen. Und wir könnten entdecken, dass die ganze Illumination dieser Wochen einen weiter reichenden Sinn hat, als uns mit Lämpchengeflimmer in die Einkaufstempel zu locken. Das Licht der Sterne und Kerzen kann uns den Weg zu dem Kind erhellen, das Christen als das Heil, das Licht der Welt bezeichnen. Der Stern erinnert uns an die Sternstunde der Menschheit – die Geburt des göttlichen Kindes in Bethlehem, die wir dann zu Weihnachten feiern.
So wünsche ich Ihnen eine – auch im übertragenen Sinne – erhellte Adventszeit und eine gute Orientierung.
Christoph Poldrack
Pfarrer in Leegebruch und Velten-Marwitz