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Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob
Andacht zum Jahreswechsel von Pfarrer Andreas Domke, Zehdenick
„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ Dieses Wort des Apostels Paulus ist die Jahreslosung 2015. Fast klingt es wie ein Orakel über diesem Jahr. Die vielen Menschen, die bei uns Aufnahme und Annahme gesucht haben, haben dieses Jahr gezeichnet. Manche bei uns haben sich Angst machen lassen. Und es ist immer so, dass Neues und Fremdes uns verunsichert. Was wir nicht kennen, finden wir erst einmal schlecht. So wurde die Jahreslosung eine gute Hilfe, die Angst und unsere Vorurteile zu überwinden. Und viele haben sich aufgemacht und haben den Kontakt mit den Flüchtlingen gesucht. So wurde dieses Jahr für viele viele Menschen, die sich getraut haben, offen und neugierig zu sein, zu einem vielfältig bunten und lebendigen Jahr. Ein großes Geschenk! Wir werden auch im nächsten Jahr das Zusammenleben gestalten können und müssen. Zu Gottes Lob – genau so ist es nämlich gut: Menschen können aufeinander acht haben und wir können unsere Heimat mit neuen und alten Nachbarn gestalten. So, dass sie lebenswert ist.
Genau dieser Begriff der Heimat, hat für mich in diesem Jahr auch an Kraft und Glanz gewonnen. Ist doch Heimat da, wo ich mich einbringe und wo ich mit Freude und Freundlichkeit sagen kann: Komm rein! Meine Heimat ist nur so gut, wie ich anderen darin auch Zuflucht geben kann! Ein abgeschlossener Raum, in dem ich für mich bin und in dem mir nichts passieren kann, nennt man Bunker oder Sarg.
Mein Rückblick lässt mich aber auch traurig sein.
Die Anschläge in Paris, im Januar und im November. Dass Menschen in einer Zeitungsredaktion hingeschlachtet werden. Oder, wie wir da mitten in der Übertragung des Fußballspiels die Explosion eines Selbstmordattentäters gehört haben. Die Abscheu und das Grauen über die Mörder wurden zur großen gemeinsamen Trauer.
Wie wir uns aber von den Mördern haben hinreißen lassen, ihre Kriegserklärung anzunehmen. Dass wir mit wenig Überlegung uns auf deren Vorgaben eingelassen haben. Wie wir nun einen weiteren Gewaltmarsch im Nahen Osten unterstützen und mittragen, das macht mich traurig. Dass die Verantwortlichen im ersten Schreck keinen anderen Weg sehen, ist verständlich. Aber in der Schockstarre den Terroristen die Ehre zu geben, Kriegspartner zu sein das kann doch nicht sein!
So werden aus hingemetzelten Menschen in Paris plötzlich Kriegsopfer, aus Mördern werden Soldaten und so bekommt das Sinnlose einen Sinn. Und davor sollten wir uns hüten. Für einen Krieg braucht es immer zwei. Und ich bin nicht mit dabei!
Wie wir mit unserer Angst umgehen, das war unser Thema und das wird es auch im neuen Jahr sein.
Wir schaffen das! – dieses Wort steht für Mut und Menschlichkeit. Und es bleibt auch über den Jahreswechsel hinaus stehen. Ein Wort, das uns auch das neue Jahr aufschließt. Wir wissen nicht was kommt und wir wissen nicht, was wir stemmen müssen. Ganz sicher aber ist Hoffnungslosigkeit und Jammern, Angstmacherei kein guter Ratgeber. Und die so reden sind keine guten Gefährten.
Fürchtet euch nicht! Mit diesem Weihnachtswort beschließen wir das neue Jahr. Und so mag es werden, dass wir uns keine Angst einjagen lassen, dass wir nicht im Schreck erstarren.
Wo kurze Antworten, bösartige Gerüchte oder dumpfe Parolen abgesondert werden, wo Menschen schlecht gemacht werden, da hilft es Fragen zu stellen. Und gegen Vorurteile hilft die Begegnung oder ein klärendes Gespräch.
So wünsche ich uns, dass wir das neue Jahr lebendig angehen.
Gut bedacht und bewahrt können wir mit offenem Herzen und neugierig das Neue auf uns zukommen lassen. Gott geht mit uns! – das ist eine gute Erfahrung und das ist ein gutes Versprechen. Und es ist mein guter Segenswunsch an Sie.
Ihr Andreas Domke
Genau dieser Begriff der Heimat, hat für mich in diesem Jahr auch an Kraft und Glanz gewonnen. Ist doch Heimat da, wo ich mich einbringe und wo ich mit Freude und Freundlichkeit sagen kann: Komm rein! Meine Heimat ist nur so gut, wie ich anderen darin auch Zuflucht geben kann! Ein abgeschlossener Raum, in dem ich für mich bin und in dem mir nichts passieren kann, nennt man Bunker oder Sarg.
Mein Rückblick lässt mich aber auch traurig sein.
Die Anschläge in Paris, im Januar und im November. Dass Menschen in einer Zeitungsredaktion hingeschlachtet werden. Oder, wie wir da mitten in der Übertragung des Fußballspiels die Explosion eines Selbstmordattentäters gehört haben. Die Abscheu und das Grauen über die Mörder wurden zur großen gemeinsamen Trauer.
Wie wir uns aber von den Mördern haben hinreißen lassen, ihre Kriegserklärung anzunehmen. Dass wir mit wenig Überlegung uns auf deren Vorgaben eingelassen haben. Wie wir nun einen weiteren Gewaltmarsch im Nahen Osten unterstützen und mittragen, das macht mich traurig. Dass die Verantwortlichen im ersten Schreck keinen anderen Weg sehen, ist verständlich. Aber in der Schockstarre den Terroristen die Ehre zu geben, Kriegspartner zu sein das kann doch nicht sein!
So werden aus hingemetzelten Menschen in Paris plötzlich Kriegsopfer, aus Mördern werden Soldaten und so bekommt das Sinnlose einen Sinn. Und davor sollten wir uns hüten. Für einen Krieg braucht es immer zwei. Und ich bin nicht mit dabei!
Wie wir mit unserer Angst umgehen, das war unser Thema und das wird es auch im neuen Jahr sein.
Wir schaffen das! – dieses Wort steht für Mut und Menschlichkeit. Und es bleibt auch über den Jahreswechsel hinaus stehen. Ein Wort, das uns auch das neue Jahr aufschließt. Wir wissen nicht was kommt und wir wissen nicht, was wir stemmen müssen. Ganz sicher aber ist Hoffnungslosigkeit und Jammern, Angstmacherei kein guter Ratgeber. Und die so reden sind keine guten Gefährten.
Fürchtet euch nicht! Mit diesem Weihnachtswort beschließen wir das neue Jahr. Und so mag es werden, dass wir uns keine Angst einjagen lassen, dass wir nicht im Schreck erstarren.
Wo kurze Antworten, bösartige Gerüchte oder dumpfe Parolen abgesondert werden, wo Menschen schlecht gemacht werden, da hilft es Fragen zu stellen. Und gegen Vorurteile hilft die Begegnung oder ein klärendes Gespräch.
So wünsche ich uns, dass wir das neue Jahr lebendig angehen.
Gut bedacht und bewahrt können wir mit offenem Herzen und neugierig das Neue auf uns zukommen lassen. Gott geht mit uns! – das ist eine gute Erfahrung und das ist ein gutes Versprechen. Und es ist mein guter Segenswunsch an Sie.
Ihr Andreas Domke