11.02.2024 | Oft hilft Erinnern
Gedanken zum Wochenende von Pfarrer Peter Krause aus Sachsenhausen | Sonntag Estomihi
In diesem Jahr wird unsere Kirche in Sachsenhausen 110 Jahre alt. Das ist doch ein stattliches Alter! Ehrwürdige Feldsteinkirchen in unseren Dörfern werden über diesen Jungspund nur lächeln. Dabei kann die Sachsenhausener Kirche von wirklich bewegenden Zeiten erzählen.
Als im Juli 1914 der Erste Weltkrieg begann, war die Kirche gerade im Bau. Ihr Architekt Georg Büttner war aber einer der ersten Soldaten, die in den Krieg zogen. Er erlebte die Einweihung seiner Kirche im Advent nicht mehr. Am 24. Oktober verstarb Büttner an den Folgen einer Schussverletzung in Flandern. Nur eine Inschrift hinten an der Kanzel der Kirche erinnert an ihn.
Zwei Jahrzehnte später war Pfarrer Kurt Scharf gerade nach Sachsenhausen gekommen. Mit ihm war die Gemeinde herausgefordert, den Glauben unter einer nationalsozialistischen Diktatur zu bezeugen. Andachten mit Kirchengeläut und regelmäßige Gebete für die nur wenige Kilometer von der Kirche entfernten Häftlinge im Lager in Sachsenhausen waren staatlichen, aber auch kirchlichen Stellen ein Dorn im Auge. So wurde der bekennenden Gemeinde sogar zeitweilig verboten, die eigene Kirche zu betreten.
Pfarrer Scharf wurde festgenommen. Auch dem starken Zusammenhalt der Gemeinde war es zu verdanken, dass Scharf wieder frei kam. Recht jung im Vergleich zu anderen mag unsere Kirche in Sachsenhausen sein. Aber mit ihrer Geschichte erinnert sie daran, wie wenig Meinungsfreiheit, Vielfalt und Demokratie einfach selbstverständlich gegeben sind.
Was für ein Segen es ist, in Frieden leben zu können. Mir wird klar: Das alles ist nicht einfach so da für alle Zeiten. Es braucht zu jeder Zeit Menschen, die für diese Werte einstehen und sie vor Ort auch leben.
Als im Juli 1914 der Erste Weltkrieg begann, war die Kirche gerade im Bau. Ihr Architekt Georg Büttner war aber einer der ersten Soldaten, die in den Krieg zogen. Er erlebte die Einweihung seiner Kirche im Advent nicht mehr. Am 24. Oktober verstarb Büttner an den Folgen einer Schussverletzung in Flandern. Nur eine Inschrift hinten an der Kanzel der Kirche erinnert an ihn.
Zwei Jahrzehnte später war Pfarrer Kurt Scharf gerade nach Sachsenhausen gekommen. Mit ihm war die Gemeinde herausgefordert, den Glauben unter einer nationalsozialistischen Diktatur zu bezeugen. Andachten mit Kirchengeläut und regelmäßige Gebete für die nur wenige Kilometer von der Kirche entfernten Häftlinge im Lager in Sachsenhausen waren staatlichen, aber auch kirchlichen Stellen ein Dorn im Auge. So wurde der bekennenden Gemeinde sogar zeitweilig verboten, die eigene Kirche zu betreten.
Pfarrer Scharf wurde festgenommen. Auch dem starken Zusammenhalt der Gemeinde war es zu verdanken, dass Scharf wieder frei kam. Recht jung im Vergleich zu anderen mag unsere Kirche in Sachsenhausen sein. Aber mit ihrer Geschichte erinnert sie daran, wie wenig Meinungsfreiheit, Vielfalt und Demokratie einfach selbstverständlich gegeben sind.
Was für ein Segen es ist, in Frieden leben zu können. Mir wird klar: Das alles ist nicht einfach so da für alle Zeiten. Es braucht zu jeder Zeit Menschen, die für diese Werte einstehen und sie vor Ort auch leben.