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Pfarrerin Christine Rosin aus Herzfelde

24.12.2023 | "Sind so kleine Hände ..."

Gedanken zum Heiligen Abend von Pfarrerin Christine Rosin aus Herzfelde (b. Templin)

Als ich fünf Jahre alt war, brachte die Oberschule des Dorfes ein Weihnachtsspiel in der Kirche zur Aufführung. Mein Vater hatte die Texte und Lieder zusammengestellt und mit den Schülerinnen und Schülern eingeübt. Die Aufführung wurde mitgeschnitten. Im Schrank unseres Wohnzimmers war die Kassette davon. Hundertmal habe ich mir diese in meiner Kindheit angehört. Rudi, der Sohn des Kirchwarts, sprach damals die Gedichte, weil er eine ernste, klare Stimme hatte. Eines der Gedichte war „Kinder“ von Bettina Wegner. Dass es zu dem Text auch ein Lied gibt, dass es noch ziemlich neu aber schon berühmt war, und wer Bettina Wegner ist, das wusste ich damals nicht. Doch seit dieser Aufführung und mit dieser Kassette bleibt für mich der Text auf immer mit Weihnachten verbunden:

"Sind so kleine Hände
winzge Finger dran.
Darf man nie drauf schlagen
die zerbrechen dann. (…)

Sind so kleine Seelen
offen und ganz frei.
Darf man niemals quälen
gehn kaputt dabei."

Die Sorgfalt, von der Bettina Wegner singt, ist dieselbe Sorgfalt, mit der wir zur Krippe kommen. Auf jedes Kind scheint mit der Geburt des Jesuskindes neues heiliges Licht. Und durch die Geburt Jesu werden wir alle zu Gottes Kindern. Die Schulweihnacht von 1986, aufgenommen auf Kassette, hat mir einen weihnachtlichen Weg zum Frieden eingeprägt: In allen Menschen immer noch das Kind zu sehen, und alle Kinder zu ehren in ihrer heiligen Freiheit. Ob ich diese Kassette noch mal finde?
erstellt von Stefan Determann am 22.12.2023, zuletzt bearbeitet am 05.07.2024
veröffentlicht unter: Andachten 2023

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