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Pfarrerin Elisabeth Collatz: Gedanken zum Osterfest
Foto: privat

09.04.2023 | Um Leben und Tod

Gedanken zum Osterfest von Pfarrerin Elisabeth Collatz aus Liebenwalde

„Ab jetzt wünschten wir uns immer einen guten Tag.“ So lautet der letzte Satz eines Kinderbuches, das ich zur Vorbereitung auf den Religionsunterricht vor Ostern gelesen habe. Es trägt den Titel: „Als der Tod zu uns kam“ Drei Stunden lang haben die Kinder im Unterricht über ihre Erfahrungen mit Trauer und Tod gesprochen. Selten habe ich sie in der sechsten Stunde so konzentriert und ernst erlebt. Der Tod hat Macht über uns, vom Kind bis zur Oma, darin waren wir uns einig. Aber wir bekommen durch ihn auch ein Gespür für das große Wunder des Lebens.

In dem Kinderbuch wird es so beschrieben: Bevor der Tod zu uns kam, war jeder Tag gleich, es gab keine Unfälle, keine Missverständnisse, es war immer Sonnenschein und die Menschen blieben jung und gesund. Nach dem Besuch des Todes veränderte sich ihr ganzes Leben, es wurde wie das Leben, das wir kennen: zerbrechlich, tränenreich und mit dunklen Tagen.

Ohne den Tod hat nichts eine Bedeutung, diese Botschaft begleitete mich in diesem Jahr bis zur Osterzeit. Das Osterfest selbst hätte keine Bedeutung, gäbe es nicht den Karfreitag. Es ist der Tag an dem Jesus stirbt, an dem der Himmel sich verdunkelt und die Frauen unter dem Kreuz weinen. Weil Jesus gestorben ist, hat sein Leben bis heute eine Bedeutung für uns. Er geht nicht am Tod vorbei, sondern durch ihn hindurch zum Leben. Seitdem wünschen wir uns frohe Ostern, weil das Leben siegt.
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erstellt von Stefan Determann am 06.04.2023, zuletzt bearbeitet am 05.07.2024
veröffentlicht unter: Andachten 2023

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