
Es geschah im November…
14.11.2021 | Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres | Gedanken zum Wochenende von Pfarrer i.R. Volkmar Gartenschläger aus Oranienburg
Es geschah in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938: Synagogen wurden in Brand gesteckt; Altenheime, Krankenhäuser, Kinderheime, Wohnungen und Geschäfte wurden von SA und SS überfallen, geplündert und zerstört, die Menschen wurden geschlagen und gefoltert... Das geschah nicht lautlos, so dass jemand hätte sagen können: Ich habe nichts gehört. Es geschah nicht im Verborgenen, so dass jemand hätte sagen können: Ich habe nichts gesehen. Es geschah mitten in Deutschland sichtbar und hörbar, so dass niemand hätte sagen können: Ich habe von all dem nichts gewusst.
Elie Wiesel, Überlebender eines KZ, fragte: "Ich kann die Zuschauer nicht verstehen, die unbeteiligten, passiven Zuschauer. Wie kommt es, dass es so wenige gab, die den Mut hatten, sich darum zu kümmern... Wie ist es möglich, dass nicht mehr Leute die Tür geöffnet und gesagt haben: Bitte, kommt herein!"
Heute müssen wir uns längst schon fragen: Wie werde ich mich verhalten, was kann ich sagen und tun, wenn vor meinen Augen und Ohren Unrecht geschieht?!
Erschrecken und Betroffenheit lässt mich auch nach Gott rufen und fragen mit Worten der Heiligen Schrift (Psalm.10): „Warum, Ewiger, bleibst Du so fern, verbirgst Dich in Zeiten der Not?“ Schweigen. Antwort gibt es oft erst nach langer Zeit. Aber der Schluss des Gebetes ist auch Antwort: "Heute und in Zukunft soll kein Mensch Schrecken im Land verbreiten!"
Ich wünsche uns die Ruhe/Unruhe, um zur Besinnung zu kommen. Bleiben wir alle bewahrt!
Elie Wiesel, Überlebender eines KZ, fragte: "Ich kann die Zuschauer nicht verstehen, die unbeteiligten, passiven Zuschauer. Wie kommt es, dass es so wenige gab, die den Mut hatten, sich darum zu kümmern... Wie ist es möglich, dass nicht mehr Leute die Tür geöffnet und gesagt haben: Bitte, kommt herein!"
Heute müssen wir uns längst schon fragen: Wie werde ich mich verhalten, was kann ich sagen und tun, wenn vor meinen Augen und Ohren Unrecht geschieht?!
Erschrecken und Betroffenheit lässt mich auch nach Gott rufen und fragen mit Worten der Heiligen Schrift (Psalm.10): „Warum, Ewiger, bleibst Du so fern, verbirgst Dich in Zeiten der Not?“ Schweigen. Antwort gibt es oft erst nach langer Zeit. Aber der Schluss des Gebetes ist auch Antwort: "Heute und in Zukunft soll kein Mensch Schrecken im Land verbreiten!"
Ich wünsche uns die Ruhe/Unruhe, um zur Besinnung zu kommen. Bleiben wir alle bewahrt!