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Alt wie ein Baum
Foto: Stefan Determann

Alt wie ein Baum

24.10.2021 | 21. Sonntag nach Trinitatis | Gedanken zum Wochenende von Pfarrerin Nele Poldrack aus Leegebruch

Alt wie ein Baum möchte ich werden. So singen die Puhdys. Das Leben ist kostbar und wertvoll. So reich und schön. Gern singen wir mit. Aber: Mit dem Alter kommen auch die Zipperlein. Das Knie, der Rücken, die Vergesslichkeit. Der Verfall lässt sich nicht leugnen. Was früher ging, geht nicht mehr. Es ist deprimierend. Da sind Schmerzen und Sorgen, da ist die Trauer um verlorene Vertraute und Vertrautes. Es lässt sich nicht leugnen, es geht auf den Tod zu.

„Alt wie ein Baum – zwischen Himmel und Erde“. Wichtiger werden Gedanken über den Sinn des Ganzen. Der Wunsch, getragen und gehalten zu sein, wenn alles fällt. Himmel und Erde halten den Baum, lassen ihn wachsen und Früchte tragen. Gott schenkt Leben und nimmt es wieder. „Eine Krone weit über Felder“ – Ja, doch, wenn ich mich ansehe: manches ist auch stärker geworden: die Geduld, die Widerstandskraft, die Lebenserfahrung. Ich lerne, nicht alles verstehen zu müssen.

Ich lerne, mir helfen zu lassen. Ich lerne, dass Gottvertrauen mir hilft, wenn ich mir nicht selbst helfen kann. – „meine Träume fange ich damit ein.“ Gott hilft träumen. Er macht aus meinen kleinlichen Wünschen tragende Träume: kein Krieg, keine Vernichtung, keine Zerstörung. Alle dürfen in Frieden alt werden, haben genug zum Leben. Gottes Wort gibt meinem Leben Sinn. Ihm möchte ich vertrauen.
erstellt von Stefan Determann am 22.10.2021, zuletzt bearbeitet am 14.01.2022
veröffentlicht unter: Andachten-2021

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