
Das lässt mein Herz höher schlagen
08.08.2021 | 10. Sonntag nach Trinitatis (Israelsonntag) | Gedanken zum Wochenende von Dirk Bock, Gemeindepädagoge im Pfarrsprengel Herzberg-Lindow
Der kommende Sonntag wird Israelsonntag genannt. Das lässt mein Herz höher schlagen, denn ich war schon oft mit Gruppen in Israel und werde auch im nächsten Jahr wieder mit zwei Gruppen dorthin reisen. Mein Herz schlägt nicht nur höher sondern in tiefer Verbundenheit für das Land Israel.
Der Israelsonntag soll daran erinnern, dass wir ein enges Verhältnis von Christen und Juden haben. Die Trauer über das Unrecht, das Juden im Laufe der Geschichte angetan wurde. Eine große Schuld die Christen und die Kirche auf sich geladen haben. Wir haben aber auch eine große Beziehung zwischen Juden und Christen im Glauben an den einen Gott.
Der Israelsonntag, der eine lange und wechselhafte Tradition hat, bietet den christlichen Gemeinden eine Gelegenheit, sich mit den jüdischen Wurzeln ihres Glaubens auseinanderzusetzen. Jesus selbst war Jude. In der Vergangenheit sah sich das Christentum vielfach als Nachfolger und Erbe des Judentums und fühlte sich ihm überlegen. Diese Haltung führte zu einer christlichen Judenfeindschaft und prägte über lange Zeit die Gottesdienste an diesem Tag. Antijudaismus und Antisemitismus haben das Verhältnis von Christen und Juden schwer belastet. Juden mussten im Laufe der Geschichte immer wieder Verfolgungen und Pogrome durch Christen erleiden. Auch der Holocaust im Deutschen Reich ist hier zu nennen.
Dies hat sich erst nach 1945 und nur langsam geändert. Seit der Shoah hat die evangelische Kirche versucht, ein theologisches Verständnis des Judentums zu gewinnen, das frei ist von Antijudaismus und Antisemitismus. Sie hat sich mit ihrer eigenen Schuldgeschichte kritisch auseinandergesetzt.
Die christlichen Gemeinden feiern den Israelsonntag am zehnten Sonntag nach Trinitatis. Das Datum ist angelehnt an den „Tischa be Av“, einem Fasten- und Trauertag am „neunten Tag des Monats“ nach jüdischem Kalender, an dem das jüdische Volk seinerseits der Zerstörung des Jerusalemer Heiligtums gedenkt.
Auch an diesem Sonntag sind zwei Akzentsetzungen möglich: Unter der Überschrift „Christen und Juden – Freude an Israel“ können die christlichen Gemeinden die bleibende Erwählung des jüdischen Volkes und die Gemeinsamkeiten von Christentum und Judentum hervorheben.
Der Psalm 122 ein Wallfahrtslied, das Gottes bleibende Treue zu seinem jüdischen Volk zum Ausdruck bringt.
Von David.
Ich freue mich an denen, die zu mir sagen: Lasset uns zum Hause des Herrn gehen!
Unsre Füße stehen in deinen Toren, Jerusalem!
Jerusalem, du bist gebaut als eine Stadt, die fest in sich geschlossen ist,
wohin die Stämme in aufziehen, die Stämme des Herrn ein Zeugnis für Israel - zu preisen den Namen des Herrn!
Denn dort sind Stühle gesetzt zum Gericht, die Stühle des Hauses David.
Bittet für den Frieden Jerusalems! Es gehe wohl denen, die dich lieben!
Friede sei in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen!
Um meiner Brüder und Freunde willen sage ich: Friede sei in dir!
Um des Hauses des Herrn, unsres Gottes, willen will ich dein Bestes suchen!
Gemeindepädagoge Dirk Bock Lindow
Der Israelsonntag soll daran erinnern, dass wir ein enges Verhältnis von Christen und Juden haben. Die Trauer über das Unrecht, das Juden im Laufe der Geschichte angetan wurde. Eine große Schuld die Christen und die Kirche auf sich geladen haben. Wir haben aber auch eine große Beziehung zwischen Juden und Christen im Glauben an den einen Gott.
Der Israelsonntag, der eine lange und wechselhafte Tradition hat, bietet den christlichen Gemeinden eine Gelegenheit, sich mit den jüdischen Wurzeln ihres Glaubens auseinanderzusetzen. Jesus selbst war Jude. In der Vergangenheit sah sich das Christentum vielfach als Nachfolger und Erbe des Judentums und fühlte sich ihm überlegen. Diese Haltung führte zu einer christlichen Judenfeindschaft und prägte über lange Zeit die Gottesdienste an diesem Tag. Antijudaismus und Antisemitismus haben das Verhältnis von Christen und Juden schwer belastet. Juden mussten im Laufe der Geschichte immer wieder Verfolgungen und Pogrome durch Christen erleiden. Auch der Holocaust im Deutschen Reich ist hier zu nennen.
Dies hat sich erst nach 1945 und nur langsam geändert. Seit der Shoah hat die evangelische Kirche versucht, ein theologisches Verständnis des Judentums zu gewinnen, das frei ist von Antijudaismus und Antisemitismus. Sie hat sich mit ihrer eigenen Schuldgeschichte kritisch auseinandergesetzt.
Die christlichen Gemeinden feiern den Israelsonntag am zehnten Sonntag nach Trinitatis. Das Datum ist angelehnt an den „Tischa be Av“, einem Fasten- und Trauertag am „neunten Tag des Monats“ nach jüdischem Kalender, an dem das jüdische Volk seinerseits der Zerstörung des Jerusalemer Heiligtums gedenkt.
Auch an diesem Sonntag sind zwei Akzentsetzungen möglich: Unter der Überschrift „Christen und Juden – Freude an Israel“ können die christlichen Gemeinden die bleibende Erwählung des jüdischen Volkes und die Gemeinsamkeiten von Christentum und Judentum hervorheben.
Der Psalm 122 ein Wallfahrtslied, das Gottes bleibende Treue zu seinem jüdischen Volk zum Ausdruck bringt.
Von David.
Ich freue mich an denen, die zu mir sagen: Lasset uns zum Hause des Herrn gehen!
Unsre Füße stehen in deinen Toren, Jerusalem!
Jerusalem, du bist gebaut als eine Stadt, die fest in sich geschlossen ist,
wohin die Stämme in aufziehen, die Stämme des Herrn ein Zeugnis für Israel - zu preisen den Namen des Herrn!
Denn dort sind Stühle gesetzt zum Gericht, die Stühle des Hauses David.
Bittet für den Frieden Jerusalems! Es gehe wohl denen, die dich lieben!
Friede sei in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen!
Um meiner Brüder und Freunde willen sage ich: Friede sei in dir!
Um des Hauses des Herrn, unsres Gottes, willen will ich dein Bestes suchen!
Gemeindepädagoge Dirk Bock Lindow