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Klopfprobe auf Schiefertafel
Foto: Cindy Lüderitz
Bildrechte: Cindy Lüderitz

Klopfprobe auf Schiefertafel

Ein Bericht aus der Märkischen Allgemeinen Zeitung von Cindy Lüderitz

Gut 100 Jahre hat der Schiefer auf dem Dach der Großwoltersdorfer Kirche dichtgehalten. „Aber jetzt ist er durch“, sagt Dachdecker Hans-Jürgen Melzer und macht zum Beweis die Klopfprobe. Die meisten Tafeln, die er abhört, geben einen dumpfen Ton von sich, als er darauf pocht. Die können weg. Die, die hell klingen, legt er zur Seite. „Die können wir noch verwenden“.
Seit zwei Wochen wird an und in der Großwoltersdorfer Kirche gearbeitet. Im diesem ersten von insgesamt drei Bauabschnitten soll das Dach der Sakristei neu gedeckt und der große Riss in der Altarwand saniert werden. Auch der alte Schornstein wurde schon abgetragen.
Für eine erste unschöne Überraschung sorgte ein morscher Querbalken, den die Handwerker über dem Altar freilegten. Das poröse Holz musste schnellstens raus, weil sonst die Statik gelitten hätte. In dieser Woche wurde von außen ein neuer Balken eingefädelt. Dazu musste erst ein Loch in die Kirchenwand gearbeitet und draußen ein Kran aufgestellt werden. Daher stammen die tiefen Rillen und Furchen im Boden rund um die Kirche.
Beim Rundgang deutet Pfarrer Mathias Wolf immer wieder auf Schadstellen im Mauerwerk hin. Die Fugen sind ausgespült, die Steine ausgeblichen. Das Wasser hat ganze Arbeit geleistet. „Das geht bis durch in die Kirche“, sagt Wolf. Die Feuchtigkeit hat gute Lebensbedingungen für den gemeinen Hausschwamm geschaffen. Der soll jetzt vertrieben werden. Was aber gar nicht so leicht ist. Das Pilzmyzel ist hartnäckig. „Es gibt keine Garantie dafür, dass wir ihn ganz loswerden“, so der Pfarrer. Wichtig sei, ihm so viel wie möglich Feuchtigkeit wegzunehmen. Dafür muss das Wasser ferngehalten werden. Mit der Denkmalpflege verhandelt Wolf auch deshalb über zusätzliche Regenrinnen, auch dort, wo vorher keine waren. Entlang des Kirchenschiffs sähe er gerne einen Wasserfang.
Mitte Dezember sollen die Arbeiten fürs Erste abgeschlossen werden. Wenn das Gerüst im Inneren abgebaut ist, können die Proben für das Weihnachtsspiel auf der großen Bühne beginnen. Vor Heiligabend wird es einen Arbeitseinsatz geben, um den Baustaub rauszuwischen. Bedenken, dass nicht genügend Freiwillige mit Putzlappen und Besen dabei sein könnten, hat der Pfarrer nicht. „In Großwoltersdorf klappt das eigentlich immer sehr gut“, sagt er.
Mehr als 380 000 Euro sollen in den nächsten zweieinhalb Jahren in Großwoltersdorf investiert werden. 2014 wird der Turm der neugotischen Kirche neu gedeckt, ein Jahr später sind das große Dach und die Außenhülle dran.
erstellt von Mathias Wolf am 12.11.2013, zuletzt bearbeitet am 29.07.2022
veröffentlicht unter: News-Archiv (Menz)

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