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Auf Augenhöhe mit dem Kirchenkreuz
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Auf Augenhöhe mit dem Kirchenkreuz

Ein Bericht aus dem Neuen Granseer Tageblatt von Danilo Hafer

Großwoltersdorf – Ein wenig mulmig war Pfarrer Mathias Wolf dann doch zu Mute, als er die letzte Etage des 16-stöckigen Baugerüsts an der Großwoltersdorfer Kirche erklommen hatte. Dort oben, auf Augenhöhe mit dem Kirchenkreuz, wehte ein ziemlich kräftiger Wind und so war das Schwanken des Gerüstes auch deutlich zu spüren. Doch der Blick auf Großwoltersdorf entschädigte für den mühsamen Aufstieg.
In der kommenden Woche sollen die Bauarbeiten an dem 32 Meter hohen Kirchenturm beginnen. Mit Kirchenkreuz ist er sogar
ganze 34 Meter hoch. Die Bauarbeiten sind Teil der Sanierung der gesamten Kirche. Bereits im ersten Bauabschnitt wurde im letzten Jahr das Kirchengebäude erneuert. Nun ist der Turm dran. Das Ausmaß der anstehenden Arbeiten ist allerdings noch nicht genau abzuschätzen. Das werde man erst nächste Woche sehen, so Pfarrer Wolf. Am kommenden Mittwoch soll damit begonnen werden, die Schiefertafel vom Dach des Turms zu entnehmen. Erst dann werde man sehen, in welchem Zustand
sich das darunter liegende Holz befindet. Besonders die Stelle an der das Holz des Daches auf das Mauerwerk des Turms trifft, sei sehr kritisch, so Wolf. Daher war auch für ihn die Begehung des Turms ein spannender Moment. Das meiste, was er auf dem Weg nach oben zu sehen bekam, überraschte ihn wenig. „Einiges sah besser aus als erwartet, anderes etwas schlechter.“
Es gab aber auch Überraschungen. „Ich war erstaunt, dass zwei der Schallluken noch so gut aussahen.“ Trotzdem werde man auch die zusammen mit allen anderen erneuern müssen. Neben dem vollständigen Austausch des Schieferdaches müssen auch einige Fugen des Mauerwerkes erneuert werden.
Die Kosten für die komplette Sanierung des Kirchenturms sollen sich auf rund 120 000 Euro belaufen. Gut 10 000 Euro kommen dabei von der Kirchengemeinde selbst und 50 000 Euro vom Land Brandenburg. Die restlichen Mittel stammen von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler, der Stiftung Denkmalschutz (jeweils 10 000 Euro) sowie der Kreis- und Landeskirche (je 20 000 Euro). Die Kosten seien auch deshalb so hoch, weil die Verarbeitung der Schieferplatten am Kirchturm sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Anders als auf dem großen Kirchendach, muss hier jede einzelne Platte auf eine spezielle Form zugeschnitten werden.
Als Pfarrer Wolf den steilen Weg bis zur Kirchturmspitze endlich hinter sich gebracht hatte, nahm er gleich das Kirchenkreuz unter die Lupe. An dem Zustand des Kirchensymbols hatte er wenig auszusetzen. Und das, obwohl es hier oben Wind und Wetter ausgesetzt ist. „Es ist ja auch ein gusseisernes Kreuz, das hält einiges aus“, so Pfarrer Wolf. Im Oktober, so der Plan, sollen die Arbeiten am Kirchturm abgeschlossen sein. „Ob wir den Zeitplan einhalten können, hängt dabei natürlich sehr vom Zustand des Holzes ab und wie gut die Firmen arbeiten“, sagt Mathias Wolf.
Die Gesamtkosten für die Sanierung der Kirche sollten eigentlich bei rund 384 000 Euro liegen. Doch bereits jetzt hätten sie die
400 000 Euro-Marke erreicht, so Pfarrer Wolf. Und mit dem Kirchturm sind die Arbeiten an der Kirche noch nicht abgeschlossen. Im kommenden Jahr soll dann das Dach der Kirche für rund 180 000 Euro erneuert werden.
erstellt von Mathias Wolf am 29.07.2014, zuletzt bearbeitet am 29.07.2022
veröffentlicht unter: News-Archiv (Menz)

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