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Pfarrer Kurt Scharf (1902-1990)

Aus der Geschichte des Kirchenkampfes 1933

Am 30. Januar 1933 erfolgte mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler die Machtübernahme durch den Nationalsozialismus. Die verheerenden Folgen der Machtübernahme bekamen auch die Kirchen in Deutschland zu spüren. Das nationalsozialistische Regime versuchte sich der Kirchen auf ganz unterschiedliche Weise zu bemächtigen.

In der evangelischen Kirche formierte sich die sogenannte „Glaubensbewegung Deutsche Christen“ und gewann an Einfluss. Als Reaktion auf die nationalsozialistische Inbesitznahme der Kirche und des christlichen Glaubens sammelten sich Gemeindeglieder und Pfarrer zu einer Gegenbewegung. Es entstand der „Pfarrernotbund" und die „Bekennende Kirche“. Der Auslöser dafür war der Arierparagraph. Die schon braun gewordene Evangelische Kirche hatte im April 1933 den staatlichen Arierparagraph in die Kirchengesetze übernommen. Dieser Paragraph besagte, dass nun Menschen jüdischer Abstammung,...
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erstellt von Stefan Determann am 19.09.2012, zuletzt bearbeitet am 13.12.2013
veröffentlicht unter: Geschichte der Bekennenden Kirche in Sachsenhausen

Kurt Scharf berichtete 1979 von Leben der Bekennenden Gemeinden Sachsenhausen und Friedrichsthal und was sie vom Konzentrationslager mitbekam:

Die Gemeinden in Sachsenhausen und Friedrichthal „hörten was im Lager vor sich ging durch (...) Kaufleute, die das Lager zu beliefern hatten und Handwerker, die Reparaturen durchzuführen oder anzuleiten hatten, (...). Sie kamen in unsere Bibelstunde und Bekenntnisversammlungen, in denen berichtet wurde über die Ereignisse in Deutschland. (...) Sie kamen und erzählten, was sie (dort) gesehen hatten und was sie bedrückte. Es war in den ersten Jahren schlimm, es wurde nach Kriegsausbruch und dann besonders nach 1941 grauenvoll. (...)

Manchen Monat Nacht für Nacht, andere Zeiten Woche für Woche kamen auf dem kleinen Sachsenhausen Bahnhof Transportzüge, Viehwagen vollgepresst mit russischen Kriegsgefangenen (...). Und dann wurden die Türen aufgerissen und die SS-Leute, die den Zug bewacht hatten, peitschten die Gefangenen heraus mit Lederpeitschen an deren Spitzen sich Bleikugeln befanden. Ein Großer Teil von den Gefangenen stolperte auf den Bahnsteig, um dort zu verenden, weil sie am Ende ihrer Kraft waren. Sie waren aus Russland in solchen Viehwagen transportiert worden, vielfach ohne unterwegs Verpflegung zu bekommen...
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erstellt von Stefan Determann am 19.09.2012, zuletzt bearbeitet am 16.12.2013
veröffentlicht unter: Geschichte der Bekennenden Kirche in Sachsenhausen

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