Lassen Sie sich in der Anfang des 16. Jahrhunderts gebauten und jüngst restaurierten Kirche im brandenburgischen Meseberg klangvoll von Orgel- und Kammermusik verzaubern. In Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und dem Hotel „Schlosswirt Meseberg“ präsentieren wir Ihnen die Kirchenkonzerte. Diese finden jeweils am 3. Samstag des Monats um 17.00 Uhr in den Monaten April bis Juni und September bis Oktober statt.
Um Ihren Kulturgenuss ganz und gar abzurunden, empfehlen wir Ihnen nach dem Konzert ein stilvolles Abendessen mit einem guten Glas Wein im „Schlosswirt Meseberg“ gleich nebenan. Wer einen Tisch in unserem Restaurant reserviert, erhält als Service
eine Platzreservierung bei den Meseberger Kirchenkonzerten.
Ein Artikel aus der Gransee-Zeitung von Marko Winkler
Meseberg (MZV) "Außer Dienst ist sie nie gewesen", sagte Pfarrer Tobias Ziemann am Sonnabend zur festlichen Einweihung der Meseberger Kirche. "Sie hat nur eine Generalüberholung erlebt, war auf Tour sozusagen" ["Kur" hatte Pfarrer Ziemann gesagt - Anmerkung Mathias Wolf]. Drei Jahre nahmen die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten in Anspruch. Jetzt ist das denkmalgeschützte Gebäude wieder offen. Mit einem Festgottesdienst begangen Pfarrer Ziemann, Generalsuperintendentin Heilgard Asmus, Superintendent Uwe Simon die Zeremonie und viele Besucher die Einweihung, bei der auch der Altar neu... alles lesen
Meseberg (MZV) "Außer Dienst ist sie nie gewesen", sagte Pfarrer Tobias Ziemann am Sonnabend zur festlichen Einweihung der Meseberger Kirche. "Sie hat nur eine Generalüberholung erlebt, war auf Tour sozusagen" ["Kur" hatte Pfarrer Ziemann gesagt - Anmerkung Mathias Wolf]. Drei Jahre nahmen die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten in Anspruch. Jetzt ist das denkmalgeschützte Gebäude wieder offen. Mit einem Festgottesdienst begangen Pfarrer Ziemann, Generalsuperintendentin Heilgard Asmus, Superintendent Uwe Simon die Zeremonie und viele Besucher die Einweihung, bei der auch der Altar neu geschmückt wurde mit Blumen, Kerzen und dem Altarkreuz. Dieses trug Nico Zehmke, Mitglied des Gemeindekirchenrates.
Amtsdirektor Frank Stege und Tobias Ziemann betonten die gute Zusammenarbeit von Kirche und Kommune. Die Stadt stellte in den letzten Jahren Gemeinderäume zur Verfügung. Wie einen alten Konsum im Dorf. "Unter den Holzbuchstaben Lebensmittel haben wir Gottesdienst gefeiert", erinnerte sich Pfarrer Ziemann amüsiert. Taufe, Konfirmation, Trauung, letztes Geleit. "In diesem Ort stecken Erinnerungen zahlreicher Menschen", sagte Frank Stege über die neue alte Kirche. Sie präge die Heimat vieler, sei ein Ort der Begegnung. "Die Kirche wird, im Gegensatz zum Schloss gegenüber, täglich geöffnet sein", ergänzte Ziemann. "Gäste können hier jederzeit einkehren. Zukünftig werden wir Konzerte veranstalten."
Generalsuperintendentin Heilgard Asmus betonte die "bemerkenswerte Geschwindigkeit", in der gebaut wurde - auch gegen so manche Widerstände. Dem "Sorgenkind Dorfkirche" sei hier auf beachtliche Weise entgegengewirkt worden. Und das bei nur gut 80 Gemeindegliedern. Auf die Frage, ob die mehr als 800 000 Euro - aufgebracht dank des Förderprogramms Integrierte ländliche Entwicklung (ILE), der Kirchengemeinde, des Kirchenkreises, Stiftungen und der Landeskirche - nicht anderswo dringender eingesetzt hätten werden sollen, entgegnet sie: "Hier ist eine einladende, jeden Tag geöffnete Kirche entstanden. Sie weist auf ein Leben mit Gott."
Ins Auge sticht dabei das Kirchkreuz auf dem Turm. "Es ist frisch vergoldet", berichtete die Architektin Silvia Koch. Sie erzählte auch von einigen Hürden. Der Schwamm im Dachstuhl der um 1500 gebauten Kirche sei hartnäckig gewesen. Der einstige Backsteinbau wurde später verputzt. Genau daran erinnert jetzt der Farbton der Fassade wieder. Er imitiert den Putz, eine Gestaltung wie sie 1892 das Dorfbild bestimmte.
Die Ausstattung im Inneren entspringt der Zeit aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Altar wurde 1772 errichtet. Eine Kanzeluhr, ein Votivgemälde, das Epitaph aus Sandstein runden das Bild ab. "Wir haben alles gereinigt", so die Restauratorin. Die Kirche sei einmal komplett überarbeitet worden. So auch die Orgel aus dem 19. Jahrhundert, eine Hollenbachorgel von Orgelbauer Albert Hollenbach aus Neuruppin, der diese im Zuge der Sanierung erneut "konzerttauglich stimmte", so Pfarrer Ziemann.
Einige Gäste des Festgottesdienstes bemerkten es gleich: Es riecht noch nach Farbe. Der Duft hing in der Nase, als Heilgard Asmus ihre Predigt hielt. Der Geruch erinnerte an die lange Bauhistorie, während der Sanierung schichtweise enthüllt, die jetzt einen neuen Anstrich bekam. An seinem Platz hängt auch wieder das große, innerhalb der Bauzeit in Berlin restaurierte Votivbild der Familie von der Groeben. Die Kosten von 30 000 Euro übernahm die familieneigene Stiftung der Nachfahren von Ludwig von Groeben. Die Kirche selbst gab noch einmal mehr als 2 000 Euro dazu.
Nach fast drei Jahren Sanierung erstrahlt die Dorfkirche in Meseberg wieder in neuem Glanz. Anlässlich der Indienstnahme lädt die Evangelische Kirchengemeinde Meseberg am Samstag, 13. Juni 2015, zu einem Festgottesdienst ein. Der Gottesdienst beginnt um 10:30 Uhr. Es predigt Generalsuperintendentin Heilgard Asmus. Frank Stege, Amtsdirektor aus Gransee, hält ein Grußwort. Im Anschluss lädt die Kirchengemeinde zu einem Empfang neben der Kirche ein.
Am selben Tag ermöglicht das Bundeskanzleramt einen Blick hinter die Kulissen des Gästehauses der Bundesregierung im... alles lesen
Nach fast drei Jahren Sanierung erstrahlt die Dorfkirche in Meseberg wieder in neuem Glanz. Anlässlich der Indienstnahme lädt die Evangelische Kirchengemeinde Meseberg am Samstag, 13. Juni 2015, zu einem Festgottesdienst ein. Der Gottesdienst beginnt um 10:30 Uhr. Es predigt Generalsuperintendentin Heilgard Asmus. Frank Stege, Amtsdirektor aus Gransee, hält ein Grußwort. Im Anschluss lädt die Kirchengemeinde zu einem Empfang neben der Kirche ein.
Am selben Tag ermöglicht das Bundeskanzleramt einen Blick hinter die Kulissen des Gästehauses der Bundesregierung im benachbarten Schloss Meseberg. Der „Tag des offenen Schlosses“ beginnt um 11 Uhr und endet um 16 Uhr. Für den Einlass ist ein Personalausweis erforderlich. Der Eintritt ist frei. Die Kirchengemeinde weist darauf hin, dass es am 13. Juni nur begrenzt Parkmöglichkeiten direkt an der Kirche geben wird. Besucher sollten einen möglichen Fußweg vom Parkplatz und eine etwas längere Anreisezeit einplanen.
Mit der Sanierung der Dorfkirche wurde 2012 begonnen. Während der Arbeiten war die Kirche nicht nutzbar. Unter anderem hatte der Dachstuhl wegen Schwammbefalls komplett ausgetauscht werden müssen. In den Mauern hatte sich durch Risse Feuchtigkeit festgesetzt. Die Bausumme beträgt insgesamt rund 753.200 Euro. Das ILE-Förderprogramm („Integrierte Ländliche Entwicklung“) unterstützte das Projekt mit 458.000 Euro. Aus Mitteln der Kirchengemeinde, dem Kirchenkreis Oberes Havelland, der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und der Union Evangelischer Kirchen (UEK) flossen insgesamt 278.000 Euro. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz förderte das Projekt mit
10.000 Euro und die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa) mit 7.000 Euro.
Die Kirche wurde Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut und im 18. Jahrhundert umgebaut. 1892 wurde ein Turm im Stil des Neobarock errichtet. Im Inneren befindet sich rechts vom Altar ein großes Votivgemälde aus dem Jahr 1588. Das Familienbild zeigt Ludwig von der Gröben (1601 in Meseberg gestorben) mit seiner Gemahlin, Anna von Oppen, sowie deren
17 Kinder. Das Gemälde eines Cranach-Schülers wurde auf Kosten der Nachfahren umfassend restauriert. Durch Spenden und Gelder aus der Kirchengemeinde konnte zudem ein neuer Rahmen finanziert werden. Auch die Hollenbach-Orgel von 1892, die bereits vor 13 Jahren von John Barr auf Konzertniveau gebracht und vor zwei Jahren zum Schutz ausgebaut wurde, ist wieder spielbar und wird beim Festgottesdienst zu hören sein.
Meseberg ist ein Ortsteil der Stadt Gransee und hat etwa 150 Einwohner. Es liegt rund 70 Kilometer nördlich von Berlin, an der B 96. Die Evangelische Kirchengemeinde gehört zum Pfarrsprengel Gutengermendorf im Kirchenkreis Oberes Havelland.
Weitere Informationen: Pfarrer Tobias Ziemann, Tel. 033084-60212 Email pfarramt-gutengermendorf@gmx.de
Meseberg – John Barr hat sich Spickzettel geschrieben, um beim Einbau der Meseberger Orgelpfeifen nichts zu vergessen. Fast zwei Jahre lang lagen die mehr als 300 Pfeifen in einer Kammer unterm Dach der alten Gaststätte. Barr hatte sie ausgebaut, um sie vor dem Staubregen in der Kirche zu schützen. Die war zwei Jahre Baustelle, wurde in mehreren Etappen generalsaniert.
Nun ist das Gotteshaus in Sicht und Nachbarschaft zum Gästeschloss der Bundesregierung auch ein kleines Prunkstück. Augenfällig sind das neue Dach, die geputzten Fenster und die neue Farbgebung des Innenraumes.... alles lesen
Meseberg – John Barr hat sich Spickzettel geschrieben, um beim Einbau der Meseberger Orgelpfeifen nichts zu vergessen. Fast zwei Jahre lang lagen die mehr als 300 Pfeifen in einer Kammer unterm Dach der alten Gaststätte. Barr hatte sie ausgebaut, um sie vor dem Staubregen in der Kirche zu schützen. Die war zwei Jahre Baustelle, wurde in mehreren Etappen generalsaniert.
Nun ist das Gotteshaus in Sicht und Nachbarschaft zum Gästeschloss der Bundesregierung auch ein kleines Prunkstück. Augenfällig sind das neue Dach, die geputzten Fenster und die neue Farbgebung des Innenraumes. Der ist sehr hell und freundlich.
Dem Orgeldoktor war beim Staubsaugen noch eine weitere Veränderung aufgefallen: „Die Akustik ist noch schöner geworden“, sagte er. „Die Orgel wird noch schöner klingen.“ Zur feierlichen Wiederindienstnahme der Kirche am 13. Juni wird das Instrument zum ersten Mal wieder zu hören sein. In den Ohren der Meseberger vielleicht auch schon heute oder morgen, wenn John Barr und sein Orgelbaumentor Berndt Kühnel die Pfeifen stimmen werden.
Das haben die beiden 2001/02 schon einmal gemacht und die Hollenbachorgel damals auf Konzertniveau gebracht. Meseberg war das erste gemeinsame Orgel-Projekt in Brandenburg. Seither hat sich John Barr in der Mark einen Namen als Orgelretter gemacht. Wo immer schiefe Töne durchs Kirchenschiff hallen, versucht der gebürtige Amerikaner unkompliziert zu helfen. Mehr als Material- und Fahrkosten verlangt er nicht. Viel wichtiger ist ihm, dass die Orgeln wieder klingen. Aus Ärger über manchen Zeigefinger der Behörden, der seinen Eifer bremste, war Barr schon mal drauf und dran, das Handtuch zu werfen. Aber seine „alte Liebe“ Meseberg konnte er nicht im Stich lassen.
„Motor- und Drosselklappe wieder einbauen“, steht auf einem der Spickzettel. Vorher saugt Barr aber noch einmal über den Orgelkasten. Staub sei tödlich für den Klang. „Pfeifen sind schnell verstimmt“, betont er. „Es reicht schon, wenn du kurz mit deinen Finger darauf fasst. Dann brauchen die Pfeifen einige Minuten, bis sie wieder in richtiger Stimmung sind.“
Pfarrer Tobias Ziemann freut sich auf das erste Orgelspiel. Es vollendet den langen Weg, der hinter den Mesebergern liegt. Über viele Jahre wurde um die Sanierung des Gotteshauses gerungen, bis 2014 die erlösende Botschaft kam, das Projekt wird gefördert. Fast 800 000 Euro hat das Gesamtpaket gekostet. Maroder Dachstuhl, Risse in der Decke, bröckelnden Putz, Feuchtigkeit in der Ostwand. Es gab so viele Baustellen und so viele Entdeckungen.
„Unter der Decke zu stehen und die Farbfassung aus der Renaissance mit ihre floralen Muster zu betrachten, war einer der erhebendsten Momente“, so Tobias Ziemann. Die Bemalung, die während
der restauratorischen Begleitung zum Vorschein gekommen war, lag direkt auf dem Ziegelmauerwerk.
Zur Freude des Pfarrers konnte dank einer Spende der Nachfahren derer von der Groeben das riesige Votivgemälde rechts vom Altar restauriert werden. Das Bild zeigt Ludwig von der Groeben, seine Gemahlin Anna von Oppen und die 17 Kinder restauriert. Allein das Verpacken und der Transport des drei mal fünf Meter großen Bildes sei eine Herausforderung gewesen. Ganz abgesehen davon, dass kaum ein Restaurator eine so große Werkstatt besitzt, um die Leinwand auszurollen.
Die Kirche sieht wie ein Schmuckstück aus
Pfarrer Tobias Ziemann freut schon sich auf das erste Orgelkonzert.
MAZ: Die Kirche soll am 13. Juni wieder in Dienst genommen werden. Öffnen Sie mit stolz die Tür? Tobias Ziemann: Das werde ich. Die Kirche sieht jetzt wie ein Schmuckstück aus. MAZ: Es war das erste große Bauprojekt, das Sie als Pfarrer begleitet haben. Wie erleichtert sind Sie, dass es nun vollbracht ist? Ziemann: Ich bin furchtbar glücklich einerseits, dass wir das geschafft haben. Ich hoffe aber
auch, dass die Kirche nun mit Leben gefüllt werden kann. Die Gemeinde selbst ist ja sehr klein. Die Arbeit geht jetzt erst los. MAZ: Gibt es schon Ideen, wie das in Zukunft gelingen kann? Ziemann: An diesem Konzept werden wir jetzt arbeiten. Meseberg ist eine Kirche von überregionaler Bedeutung, dazu in Nachbarschaft des Bundesgästehauses. Vor allem deshalb ist es gelungen, diese große Summe zu investieren. Damit verbunden ist eine große Verantwortung, ein Haus zu schaffen, dass von vielen Menschen angenommen wird.
Interview: Cindy Lüderitz